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Fischaufstiegsanlage


Wandern erlaubt - die neue Fischaufstiegsanlage

Viele Fischarten gehen gerne auf Wanderschaft. Sie lieben den Ortswechsel innerhalb eines Gewässers oder wandern flussab- oder aufwärts, um ihre Laichgebiete zu erreichen. Dabei stellen Wehre wie die Staustufe Obernau oft ein unüberwindbares Hindernis dar. Wegen des hohen Unterschieds bei den Wasserständen ist ein Durchkommen nahezu unmöglich. Und auch die bisherige Fischtreppe war bei den Fischen nicht sehr beliebt, da sie nicht immer optimal funktionierte. Das soll jetzt anders werden. Eine moderne Fischaufstiegsanlage wird die bisherige Fischtreppe ersetzen. Sie erlaubt einen gefahrlosen Aufstieg der Tiere und den notwendigen Austausch der Populationen. Für die Vorplanungen wurden Variantenuntersuchungen durchgeführt und in die Fischereifachberatung eingebunden.

Das Bild stellt eine Computeranimierte 3D-Darstellung der fertiggestellten Staustufe Obernau mit den jeweiligen Fischeinstiegen der Fischaufstiegsanlage dar Einstieg 1 und 2

Die Aufstiegsanlage bietet zwei Einstiegsmöglichkeiten: Der erst liegt im direkten Kraftwerksbereich, wo die Strömungsgeschwindigkeiten zeitweise sehr hoch sind und der meist nur von den schwimmstärkeren Fischen erreicht werden kann. Da innerhalb des Kraftwerkskanals auch hohe Fließgeschwindigkeiten herrschen können, gegen welche nur starkschwimmende Fische ankommen können, ist ein weiterer zweiter Einstieg (70 Meter oberhalb der Wehrachse) erforderlich. Vorgesehen für den Einstieg sind jeweils technische Aufstiegsanlagen, sogenannte Schlitzpässe. Dabei wird der Höhenunterschied durch viele kleine, treppenartig angelegte Becken überwunden. Senkrechte Schlitze in den Beckentrennwänden ermöglichen den Aufstieg. So müssen die Fische beim Wechsel von einem Becken zum nächsten nur kurze Strecken mit hoher Fließgeschwindigkeit passieren. Über ein Raugerinne, einem naturnahen Bachlauf, werden die Fische um das Kraftwerk herum in den Main zurückgeleitet. Beide Einstiege sind über ein Verteilerbauwerk miteinander verbunden.

Zur weiteren Optimierung der Bedingungen wird im unteren Bereich eine Flachwasserzone eingerichtet. Zusammen mit der Fischaufstiegsanlage bedeutet dies eine Erweiterung des Lebensraums für Fische und andere aquatische Lebewesen. Es werden zusätzliche auentypische Lebensräume geschaffen, die die biologische Vielfalt insgesamt langfristig erhöhen.